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Der Dokumentarfilm „InnenWelten“ ist das Ergebnis eines Bildungs- und Integrationsprojekts der Deutschen Soccer Liga und der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Das BAMF hat das Projekt gefördert, das jetzt Premiere feiern durfte.

Wo komme ich her und wie prägt mich das? Zwei Jahre haben sich rund 20 Jugendliche, jüdisch und nicht-jüdisch, mit und ohne Migrationshintergrund, aus dem Raum Erfurt gegenseitig erkundet und befragt. Daraus ist jetzt ein Film entstanden, der sechs Protagonisten des Projekts auf ihrer Reise in die „InnenWelten“ begleitet. In Tandems befragen sie sich gegenseitig, was für sie Heimat bedeute und ob und wie sie Vorurteile und Rassismus im Alltag erleben. Mostafa, dessen Familie aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet ist, berichtet in einem dieser Interviews, was ihm an seiner alten Heimat fehlt: „Die Geschichten der alten Leute und natürlich das Essen.“
Idee, Umsetzung und Konzeption des Projekts stammen von der Deutschen Soccer Liga, einem Verein, der über Sport Kinder und Jugendliche vornehmlich in den östlichen Bundesländern für eine vielfältige und offene Gesellschaft stark macht. Über Sportveranstaltungen und andere Projekte transportiert die Liga Werte wie Toleranz, Fairness und stärkt Jugendliche in ihrer Entwicklung.

Emotionale Höhepunkte des Films und des Projekts sind die Begegnung mit einer Gruppe jüdischer Deutscher und der Besuch des Anne Frank-Zentrums in Berlin. Auch hier wählten die Projektleiterinnen Christiane Bernuth und Marina Chernivsky einen dialogischen Ansatz. Marina Chernivsky ist nicht nur Vizepräsidentin der Deutschen Soccer Liga, sondern auch Leiterin des Kompetenzzentrums der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. „Im Rahmen des Projekts stärken wir die Jugendlichen im Umgang mit Vorurteilen. Gleichzeitig konfrontieren wir die Teilnehmenden mit ihren eigenen Ressentiments“, so Chernivsky. „Wir wollen Impulse für neue Gedanken geben“, fasst Christiane Bernuth, Präsidentin der Deutschen Soccer Liga, zusammen. Außerdem gehöre zum Zusammenleben ebenso, andere Sichtweisen auch einmal zu ertragen. Charlotte, Teilnehmerin bei „InnenWelten“, zieht nach zwei Jahren Bilanz: „Vorbilder müssen nicht im Geschichtsbuch stehen. Es geht darum, als Mensch vorbildlich zu handeln.“
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge fördert diese Projekte zur Integration von jüdischen Zuwanderern in Deutschland und solche, die zur Etablierung einer Anerkennungs- und Willkommenskultur beitragen.

Quelle: BAMF http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2017/20170612-innenwelten.html